Mittwoch, 29. Mai 2013

Nummer 3

Ich ich ich

Schlag auf Schlag und schon ist Mittwoch. 
Den meisten muss ich wohl erklären, dass ich, von meiner Grundnatur her, schüchtern bin. Eine schreckliche Krankheit, aus der sich zu befreien unmöglich scheint (ein Symptom des Leidens). Meistens hilft da auch kein gutes Zureden - die Blockade bleibt. Die Blockade, die einen hindert ganz normal zu interagieren. 
Yep, so bin ich auf die Welt gekommen. - Kein guter Start! 
Vielleicht liegt das sogar an der Genetik, denn wie ich vor ungefähr zwei Jahren (?) im Zuge eines gemeinsamen Bierchens erfahren habe, ist mein Vater auch schüchtern. Ich dachte (wie der Rest der Welt) es handle sich um eine schlichte autoritäre Schweigsamkeit....so kann man sich irren. Und so eine soziale Blockade erschwert die Sicht nochmal zusätzlich.

Schüchternheit ist jedoch keine unumstößliche Diagnose, hoffe ich....Wenngleich ich nämlich noch einige Blockaden in meinem sozialen Leben habe, so kann ich doch auch einige Siege verbuchen. 
Mir ist klar, dass ich gerade den Anfang nicht aus eigener Kraft heraus geschafft habe - das war in erster Linie Glück oder eine schicksalhafte Fügung.
Und dann braucht man "nur"noch die richtigen Skills. - Körperhaltung, Mimik, Herausarbeiten der eigenen Stärken - und was mich persönlich angeht, hier und da bewusste Überkompensation nach Außen...Solche Sachen scheinen einigen im Blut zu liegen und andere müssen es lernen. Und gleichzeitig lernt man damit auch ein neues Lebensgefühl. 
Und mehr Worte sollte ich zu diesem, ausnahmsweise mal relativ direkten, Gedicht gar nicht verlieren. 


Ich, Ich, Ich.
Ihr glaubt es vielleicht nicht, oder nicht immer,
aber ich bin mir wichtig.
Ich bin die wichtigste Person in meinem Leben.
Ich denke fast immer an meinen eigenen Vorteil.
Ich mag es egoistisch zu sein.
Ich beschäftige mich gerne mit mir.
Ich dränge mich nicht in den Mittelpunkt, es reicht mir der Mittelpunkt in meinem eigenen Kosmos zu sein.
Gut, ich habe viele Fehler, aber ich bin gar nicht mal so schlecht.
Ich bin egoistisch, aber wenigstens ehrlich zu mir selbst und damit besser als viele andere.
Von mir aus bin ich gerne auch mal Arrogant – wenn auch nur im Herzen.
Ist es nicht einem guten Zweck dienlich, wenn mir diese Haltung Selbstbewusstsein schenkt?
Ich darf so sein, weil ich weiß wer ich bin – und ihr wisst es nicht.
Wer bin ich denn, wenn ich mich zurückstelle?
- Jemand, der auch von anderen zurückgestellt wird.
Ich weiß wer ich bin. Und ich bin klein – doch nur wenn ich es zulasse.
Ich weiß wie klein ich bin. Wäre ich größer müsste ich mich nicht dermaßen zentrieren.
Ich, ich, ich.
Ich bin ein kleines, schüchternes, weinendes Mädchen – mal mehr mal weniger.
Aber ich will es nicht sein, lieber bin ich Egozentriker.
Und auf die Frage wer ich denn nun wirklich bin, kann ich reinen Gewissens sagen, dass ich beides bin, 
denn es hat Mut gekostet selbstherrlich zu werden. 
Ich bin nicht nur klein, ich bin auch ziemlich groß. 
Großartig, sogar.



(P.S.: Ich habe heute einen gehäkelten Drachen geschenkt bekommen! - Wie cool ist das denn?! ^-^....Ich kann nicht häkeln...oder Sachen...)

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