Donnerstag, 30. Mai 2013

Nummer 4

Ich war dort, ich ging fort. 

...Wie toll! Eine Überschrift, die sich reimt. 
Bei dem heutigen Text handelt es sich um das neueste Stück meiner ausgewählten Kollektion. Sehr verschleiert, dramatisch, persönlich und eigentlich nicht besonders gut, da es noch sehr unausgereift ist. 
Normalerweise lasse ich meine Worte für längere Zeiträume ruhen und verbessere immer wieder, bis ich nach angemessener Dauer nichts mehr zu verbessern finde und das Konstrukt immer noch für lesenswert befinde. 

Lese ich mir das heutige "Etwas" durch ist es noch zu roh, es hat keine Form und stottert. Trotzdem will ich es teilen. Wann bin ich denn sonst mal so ehrlich und entlasse Gefühle, von denen ich mich noch nicht richtig distanziert habe, in ihrer unberührten Form in die Freiheit?
- Heute ist der Tag. Heute, da ich überhaupt nicht weiß, wie ich mich fühlen soll. Mir geht es nicht gut und mir geht es nicht schlecht. Leben im luftleeren Raum. Es könnte schlimmer sein. 

Ich frage mich, ob ich ein Mensch bin, der alles in sich hineinfrisst.
Eigentlich dachte ich, dass ich mich ganz gut kenne, aber ich bin mir gar nicht so sicher im Moment.
Ich bin zum Beispiel auch davon überzeugt, dass ich wirklich das Gegenteil von einem Masochisten bin, weil ich unangenehmen Dingen am liebsten aus dem Weg gehe - wie ein Feigling.
Aber gerade das bringt mich immer in Schwierigkeiten.
Mache ich das vielleicht doch absichtlich?
Ich fühle mich nicht gerne schlecht, aber ich sehe mir immer wieder dabei zu, wie ich mir geradezu genüsslich Schmerzen zufüge.
Ein kleines bisschen Schmerz, dass ist wie die Prise Pfeffer oder der Hauch von Chili.
Vielleicht ist es das. - Die Würze.
Der Unterschied ist aber der: Das ist kein Spiel.
Es ist etwas, dass sich schlussendlich jeder Kontrolle entzieht um mich dann zu kontrollieren.
Ich glaube auch nicht, dass es um das geht, was ich fühle, wenn ich es erlebe, sondern dass es um das Gefühl geht, wenn ich sehe wie es mir weh tut.
Nein, weh tun soll es nicht. Und wenn doch, so dient es in Wirklichkeit doch dem Gefühl der Zerstörung.
Aber "Wirklichkeit" ist ein Wort, das mir ferner nicht liegen könnte.
Wie weit kann ich gehen?
Herausforderungen scheue ich...und doch...ich bin heute weiter gegangen, als ich es gestern noch für möglich hielt.
Aber warum nur führen alle meine Wege ins Verderben?
Ich war dort, ich ging fort.
Ich weiß mich von diesen Wegen fernzuhalten. Nichts zieht mich dort hin, außer der Frage wie nah ich mich an den Abgrund traue bevor ich abstürzen muss.
Noch nie konnte ich einer Versuchung widerstehen, doch die Versuchungen neuster Zeit suchen mich in die falsche Richtung zu locken.
Die Dornen reißen meine Haut, aber der Boden ist ganz weich.
Wenn ich in den Abgrund falle, sei dir gewiss, dass es kein Unfall war und auch kein Mord.

Mittwoch, 29. Mai 2013

Nummer 3

Ich ich ich

Schlag auf Schlag und schon ist Mittwoch. 
Den meisten muss ich wohl erklären, dass ich, von meiner Grundnatur her, schüchtern bin. Eine schreckliche Krankheit, aus der sich zu befreien unmöglich scheint (ein Symptom des Leidens). Meistens hilft da auch kein gutes Zureden - die Blockade bleibt. Die Blockade, die einen hindert ganz normal zu interagieren. 
Yep, so bin ich auf die Welt gekommen. - Kein guter Start! 
Vielleicht liegt das sogar an der Genetik, denn wie ich vor ungefähr zwei Jahren (?) im Zuge eines gemeinsamen Bierchens erfahren habe, ist mein Vater auch schüchtern. Ich dachte (wie der Rest der Welt) es handle sich um eine schlichte autoritäre Schweigsamkeit....so kann man sich irren. Und so eine soziale Blockade erschwert die Sicht nochmal zusätzlich.

Schüchternheit ist jedoch keine unumstößliche Diagnose, hoffe ich....Wenngleich ich nämlich noch einige Blockaden in meinem sozialen Leben habe, so kann ich doch auch einige Siege verbuchen. 
Mir ist klar, dass ich gerade den Anfang nicht aus eigener Kraft heraus geschafft habe - das war in erster Linie Glück oder eine schicksalhafte Fügung.
Und dann braucht man "nur"noch die richtigen Skills. - Körperhaltung, Mimik, Herausarbeiten der eigenen Stärken - und was mich persönlich angeht, hier und da bewusste Überkompensation nach Außen...Solche Sachen scheinen einigen im Blut zu liegen und andere müssen es lernen. Und gleichzeitig lernt man damit auch ein neues Lebensgefühl. 
Und mehr Worte sollte ich zu diesem, ausnahmsweise mal relativ direkten, Gedicht gar nicht verlieren. 


Ich, Ich, Ich.
Ihr glaubt es vielleicht nicht, oder nicht immer,
aber ich bin mir wichtig.
Ich bin die wichtigste Person in meinem Leben.
Ich denke fast immer an meinen eigenen Vorteil.
Ich mag es egoistisch zu sein.
Ich beschäftige mich gerne mit mir.
Ich dränge mich nicht in den Mittelpunkt, es reicht mir der Mittelpunkt in meinem eigenen Kosmos zu sein.
Gut, ich habe viele Fehler, aber ich bin gar nicht mal so schlecht.
Ich bin egoistisch, aber wenigstens ehrlich zu mir selbst und damit besser als viele andere.
Von mir aus bin ich gerne auch mal Arrogant – wenn auch nur im Herzen.
Ist es nicht einem guten Zweck dienlich, wenn mir diese Haltung Selbstbewusstsein schenkt?
Ich darf so sein, weil ich weiß wer ich bin – und ihr wisst es nicht.
Wer bin ich denn, wenn ich mich zurückstelle?
- Jemand, der auch von anderen zurückgestellt wird.
Ich weiß wer ich bin. Und ich bin klein – doch nur wenn ich es zulasse.
Ich weiß wie klein ich bin. Wäre ich größer müsste ich mich nicht dermaßen zentrieren.
Ich, ich, ich.
Ich bin ein kleines, schüchternes, weinendes Mädchen – mal mehr mal weniger.
Aber ich will es nicht sein, lieber bin ich Egozentriker.
Und auf die Frage wer ich denn nun wirklich bin, kann ich reinen Gewissens sagen, dass ich beides bin, 
denn es hat Mut gekostet selbstherrlich zu werden. 
Ich bin nicht nur klein, ich bin auch ziemlich groß. 
Großartig, sogar.



(P.S.: Ich habe heute einen gehäkelten Drachen geschenkt bekommen! - Wie cool ist das denn?! ^-^....Ich kann nicht häkeln...oder Sachen...)

Dienstag, 28. Mai 2013

Nummer 2

Ein Grund zum Weinen ist das nicht

Meine Gedanken:
Woran kann man realistisches Kunstwerk von einem naturalistischen unterscheiden? - Genau. Ganz verallgemeinert, von der Möglichkeit darin eine sozialkritische Interpretation festzustellen. Das bedeutet mitunter "gar nicht", da es vom Betrachter abhängig sein kann. 
Wie ich darauf komme? - Weil auch diese Geschichte den Leser fordert. 
Es fing mit einer Eingebung, vielmehr mit der Eingebung einer Geschichte, die ich verworfen hatte, an. (Es kann eben nicht alles gut sein.) Ich fand diese Vision sehr schön, weil sie Vergangenheit beinhaltet, aber keinen Weg in die Gegenwart finden konnte. Sie hält mir vor Augen, wie ich mich selbst weiterentwickelt habe. Daher ist dieser Abschnitt als Thematisierung der Vergangenheitsbewältigung zu verstehen - zumindest in meiner Vorstellung. 
Mit den Andeutungen der "verstoßenen" Geschichte ergibt sich ein vages Konstrukt, das die Fantasie des Lesers anregen soll. Eine Erläuterung der Vergangenheit oder der Zukunft jenseits der beschriebenen Situation ist nämlich nicht geplant. ^^ Es ist nur ein Moment.
Ich möchte nicht nur die Interpretation frei halten (auch wenn ich meine eigenen Idee nun schon dargelegt habe) sondern, dass Fanatasiebegeisterte sich Anfang und Ende selbst zusammenspinnen - und sei es nur in unausgesprochenen Spekulationen. 

Nachdenklich knetete sie ihre Unterlippe. "Es ist lange her, seit wir das letzte mal hier waren." sagte er.
Ja, in der Tat - ein halbe Ewigkeit. Wieder war sie in diesem Gefängnis, an dem einzigen Ort, der einen Ausblick in die Freiheit bot. Von der Krankenstation aus war es nachts möglich sich durch den Bereich zu schleichen, der Lehrern und Betreuern vorbehalten war. In Gedanken lachte sie kurz verächtlich auf. "Lehrer". "Betreuer". Sie waren nichts anderes als die Hüter dieses Experiments. 
Wieso nur war sie freiwillig in diesen Knast zurückgekehrt? Um dieses nostalgische Gefühl zu bekommen, das sie nun verspürte, da die Freiheit kein Zustand war, sondern nur noch ein Duft?...- Eine Sehnsucht...
Mit traurigen Augen sah er sie an. Er wollte reden. Sie wollte schweigen. Ihr Blick wanderte kurz zu ihm. Er bedeutete ihr eigentlich nichts mehr. Erst war es Liebe gewesen, dann wollte sie ihm helfen. Er war ein Freund in Not. Und selbst die kalte Attitüde hatte beide voran gebracht...
Wie lange das wohl her war? Es müssen so um die drei bis vier Jahre gewesen sein. Eine lange Zeit, wenn man noch so jung ist. Wie ein kleiner Junge kam er ihr heute vor. Weniger als je zuvor war er jemand, der in ihre Welt passen würde. Aber darum ging es ja gar nicht. - Sie wollte in seine Welt passen. Nicht wegen ihm. Wegen der Nostalgie. Der Schmerz war damals genauso präsent gewesen, aber längst nicht so drückend. Emotional und unbeholfen fühlte es sich seiner Zeit an. Heute schien es, als würde Rationalität die Hoffnungslosigkeit zeichnen. Viel realer. Es war unmöglich zu entkommen. Doch damals war die Freiheit nur ein paar Morde und etliche befreiende Tränen entfernt.
Sie war nicht gekommen, um zu bleiben, dass stand fest. Vielleicht würde sie einfach von diesem Balkon springen. Unwahrscheinlich, dass sie dabei starb. Sie würde sich vermutlich einige Knochen brechen, aber vielleicht würde der Schmerz sie ja aufwecken...
"Ich bin erst seit einigen Stunden wieder hier und schon habe ich eine aufgerissene Lippe und kann kaum noch richtig laufen...- Ich weiß nicht mal, was passiert ist. Und du bist auch schon wieder im Krankenflügel." Es waren nichts als die Tatsachen, aber sie erwartete, dass er irgendetwas antworten würde, dass er ihr ein bisschen Klarheit verschaffen würde. 
"Es wird niemals anders sein." sagte er nur und fügte nach einer Pause stirnrunzelnd hinzu "Es hat sich nur geändert, dass du deine Wunden jetzt mit Gift säuberst...und du kämpfst nicht mehr so gut."
"Alles ist Gift." wehrte sie ab und schaute wieder abwesend in die Ferne, weinte fast, weil sie die Freiheit nicht mal mehr riechen konnte. 
"Dieser Junge" dachte sie sich, "Wir waren uns mal so ähnlich. Jetzt habe ich nicht mal mehr Lust ihn zu beeindrucken".
"Warum bist du wieder da? Wegen mir wohl nicht" meinte er resigniert. 
Sie legte den Kopf in den Nacken um die Sterne zu sehen. "Weil ich wünschte ich wäre wegen dir hier". Sie verlor sich in Gedanken und redete mehr mit sich als mit ihm. "Ich wünschte ich wäre wegen dir hier. Und auch wegen meiner Freundin aus Kindertagen. Ich wünschte ich wäre hier um mich an der Welt zu rächen. Ich wünschte es wäre eine Flucht. Ich wünschte ich könnte all den Schmerz von damals fühlen - aber er ist einfach nicht mehr real".
"Aber ich bin real" protestierte er. 
Ernst und traurig sah sie an, weil er es nicht verstand und sagte mit Tränen in den Augen "Das ist nur leider vollkommen egal...ich bin nicht da. - Nicht das "Ich",das wir beide gerne sehen würden." Schnell waren die Tränen wieder versiegt. 
"Ich liebe die Nacht". Ihre Hände klammerten sich an das Geländer, die Beine baumelten. Unter ihr der Boden.
"Weißt du, dass ich immer versucht habe, dir alles zu sagen, was ich weiß? .. -  Inzwischen, weiß ich kaum noch, wie du heißt". 
Es war nur die Wahrheit. Der Schock saß, doch er blieb bei ihr. "Wieso?"
"Wenn du gewollt hättest, hättest du dich befreien können. - Doch das hast du nicht. ..Ich kann nicht stehen bleiben. Und beständig zurückschauen sollte man auch nicht". 
Wut schlug sich in seiner Stimme nieder "Und nun bist du DOCH wieder hier". 
Er hatte recht. "Jaaa...nun habe ich doch zurückgeschaut, aber ich bin nicht stehengeblieben..sonst wären wir noch immer Freunde".
"Dass du überhaupt Freunde hast", regte er sich auf  "ist mir unbegreiflich!".
"Ich habe keine Freunde" meinte sie ruhig. 
Er wusste nichts mehr zu sagen, doch glücklich war er auch nicht. 
"Ich liebe dich". Seine Stimme war leise. 
"Nicht mich, aber wer ich war". Sie betrachtete ihre baumelnden Füße. "Und die Person, die ich war liebte dich auch...jedoch nicht genug um zu bleiben". 
- "Warum?" 
- "Warum bist du noch hier?" Kam ihre Gegenfrage. 
"Hier ist mein Platz". Gab er endlich zu. 
Es tat ihr weh. "Nein....Ich kenne dich. - Du gehörst nicht hierher!". 
- "Aber ich muss hier sein. Nicht für immer, aber...". 
- "Schon klar", sie lachte leise, aber es klang nicht glücklich "du bleibst wegen Mika". 
- "Nicht nur wegen ihr, aber ja - auch für sie. Auch für dich. An welchem anderen Ort hättest du mich suchen sollen?"
- "Ich habe dich nicht gesucht."
- "Bist du nicht froh darüber, dass ich jetzt bei dir bin?"
- "Doch" gab sie schließlich zu "aber es bringt auch nicht wirklich was". 
Irgendwo auf dem Gelände schien ein Kampf stattzufinden. Das würde noch Ärger geben. "Hier hat sich wohl doch ein bisschen was geändert, oder?" wollte sie wissen.
Er nickte nur. Nach einiger Zeit der Stille ergriff er wieder das Wort: "Ich habe dich vermisst".
Es fühlte sich nicht richtig an. Sie war weder in der Vergangenheit, noch in der Gegenwart. Sie war nirgendwo, doch der Junge vor ihr war nett und sie hatte ihn nach wie vor lieb, obwohl sie ihn nicht kannte. Er war das einzig Warme in der Nähe. Obwohl es falsch war, sagte sie also lächelnd "Ich dich auch" und sie meinte es so. Irgendetwas in ihr meinte es ernst. 
Also ließ sie sich von ihm in den Arm nehmen und nahm in Gedanken schon Abschied von ihrer geliebten Nostalgie, während sie verzweifelt überlegte, wie sie nach Hause kommen sollte. - Und zwar nicht nur physisch, sondern auch mental, denn noch immer hielt er sie fest. "Ich habe dich lieb". "Ich dich auch" lachte sie glücklich in den Armen des vertrauten Fremden, der sie zwar ablenken, nicht aber beschützen konnte. 
Beide wussten, dass sie nicht bleiben würde, dass sie es nicht konnte. Ob sie sich wieder sehen würden? Ob es überhaupt wünschenswert wäre? 
Sie schloss die Augen. Und befreite sich sanft aus seinem Griff um zu gehen, bevor es zu spät wäre. Ihre Erinnerungen sollten bleiben wie sie waren - unverfälscht. Es war gut gewesen, dass sie diesen Ort damals verlassen hatte. - Und dieses mal würde es ihr leichter fallen zu verschwinden, denn es war ja nicht mehr ihr altbekanntes Leben, das sie verließ, sondern ein Leben, das sie nicht gewählt hatte, weil es sie nicht weiter gebracht hätte. Doch es wäre eine Lüge zu behaupten, dass sie nichts vermissen würde. Sie ließ noch einmal die wunderbaren Wege Revue passieren, die sie in ihr neues, reales Lebens gebracht hatten. Wie unwirklich, dass all das passiert war. 
Sie würde nun gehen. Er würde ihr stille Vorwürfe machen. Die berechtigte Angst, dass man sich zum letzten mal sieht, war dennoch kein Antrieb, sich zu verabschieden wie es der Freund verdient hätte. "Wir sehen uns" war ihre offensichtliche Lüge, auf die zwei sehnsüchtige Blicke folgten. 
Sie war glücklich als sie ging, als sie weg von ihm war und weg von diesem Gefängnis. Loszulassen fiel ihr leichter als gedacht. Sie freute sich auf ihr zu Hause. Der Weg war lang, doch dieses mal wusste sie wenigstens, welche Richtung sie einschlagen musste. Sie kannte den Weg und er war genau richtig für sie. Sie wusste, dass die Zweifel verflogen sein würden, wenn sie erst zu Hause war. 

Montag, 27. Mai 2013

Nummer 1

Beunruhigend schöne Ahnung

Nur um mal ein bisschen Leben (und Tod...MUHAHAHA) in diesen Blog zu bringen, werde ich etwas versuchen. Etwas, dass mich theoretisch nicht überanstrengen sollte.
Ich habe einen Laptop, an dem ich gerade sitze und schreibe.
Auf diesem Laptop befinden sich Textdokumente. Und nachdem ich die jetzt mal wieder durchgesehen habe,   dachte ich mir "wieso eigentlich nicht"?

Wenn ich mich hier austoben kann und ich jahrelang meine tiefsten Gedanken gesammelt habe, wieso sollte ich die nicht mal teilen? - Zehn Kandidaten habe ich ausgewählt. Und damit niemand erschlagen wird, werde ich versuchen jeden Tag einen zu veröffentlichen.
"Versuchen" deshalb, weil ich es vergessen könnte, weil mich der Mut verlassen könnte, weil ich denken könnte, "das ist mir doch zu privat" oder "der Stil ist scheiße". Aber jetzt gerade bin ich zuversichtlich. Alsoooo.......
Lasst das Schauspiel beginnen
Meine Gedanken zu Nummer 1:
So oft fällt es mir schwer Dinge zu sagen - besonders,wenn sie mein Gefühlsleben betreffen. Und wieder einmal bin ich froh schreiben zu können. Ganz ungezwungene Gedichte, in die ich all meine Dramatik legen kann, ohne wirklich sagen zu müssen, was passiert ist. Als ich vor einiger Zeit durch mein eigenes Verhalten sehr beunruhigt war, gab es eine Person, der ich mich nicht nur mitteilen konnte, sondern der ich mich auch mitteilen wollte. Doch bevor ich es schaffte ihr mein Herz auszuschütten tastete ich mich mittels eines Gedichtes langsam heran. Dieses Gedicht werde ich nun noch nicht veröffentlichen, aber die Reaktion, die mein Gedicht auslöste - es sei "beunruhigend aber auch schön" veranlasste mich wiederum zu einem Gedicht.  :D 
Ich war erleichtert und beruhigt, aber mir war klar, dass ich zu einem anderen Zeitpunkt noch einen Schritt weitergehen müsste.   

   Du tröstest mich, wenn ich es nicht will. 
Du schaffst, woran ich nicht glauben kann:
Ich lache, wenn ich weinen mag. 
Das Gift, die Tränen zu versiegen, die du nicht sehen willst, ist Schuld.
- Ich will dir kein Leid. 

Doch so gerne würde ich dir den Kummer antragen, den ich dir nicht zufügen will.
Gut verpackt in deine Hände lege ich, was ich alleine nicht tragen kann.
Besorgt und verzückt zugleich wagst du nicht, es zu öffnen.
Beunruhigend schön sei das Papier.
Den Inhalt belässt du bei der Ahnung, die ich dir gab. 

Zerbrechlich ist die Illusion,
die Haut so dünn nur wie Papier
wenn sie die Scherbe trifft.  






Freitag, 24. Mai 2013

Angst vor dem Leben

Diesen Beitrag widme ich den Stalker-Schweinchen.


Soll ich behaupten das Abitur habe mich vom Schreiben abgehalten? - Das stimmt ganz und gar nicht! In meiner üblichen Prokrastination war ich besonders kreativ anstatt zu lernen. Aber regelmäßige Blogeinträge?...- Das ist wie Lernen. Ich mache lieber Dinge die absolut keinen Zweck erfüllen.

Ich habe Geschichten ausgeklügelt, die ich nie schreiben werde. Vielleicht um mir nicht meine Illusionen zu rauben, vielleicht will ich meine Gedanken nicht limitieren, aber wahrscheinlich habe ich einfach keine Lust auf kontinuierliche Arbeit.

Außerdem habe ich Gedichte geschrieben. Wenn Geschichten mir die Freiheit geben, die ich mir selbst nicht gewähre, dann sind Gedichte auf jeden Fall immer Ausdruck meiner Gefühle. Und besonders negative Gefühle bahnen sich ihren Weg. Dementsprechend sind zwar nicht alle aber doch die allermeisten meiner Gedichte wirklich traurig...mit einer Brise Verzweiflung. Könnte ich nicht schreiben wäre ich schon kaputt gegangen - das steht fest!

Vor ein paar Tagen, im Rahmen eines Abschieds, habe ich auch ein Gedicht "geschrieben". Vielmehr besteht es aus älteren Gedichten. Zusammengesetzt und neu arrangiert um etwas schönes zu verschenken, habe ich trotzdem nicht das Gefühl meine Worte verraten zu haben. Man soll schließlich aus seinen Erfahrungen lernen. Und mal wieder hat sich gezeigt, dass Dinge, die zunächst traurig erscheinen, einen doch auf einen besseren Weg bringen können. Daher bin ich auch recht zufrieden mit meinem anti-depressiven, improvisierten Gedicht. ;)

I was taught, aside so many things, the sun to be a huge star
Yet, to me, it seems sometimes near and sometimes far.

Thus when at times things go really bad
there is always the danger it'll explode above my head.

When trying to get by and asking for advice
they tried to convince me it was all about disguise.

So Sometimes I don't even know anymore what we got
- whether it is a game that we're playing or not.

How could I trust them like I should
when words aren't serious but purposefully misunderstood?

Everything's a competition but through all the blare
it's impossible to tell whether it is friendly nor if it is fair.

These are the moments I am no so wise
and don't know how to see through my very own eyes.

But even if seemingly there is no chance to win
an awesome person tries to take it on the chin.


Während meine Gedanken so dahingeplätschert sind, konnte ich mein Baum-sein also perfektionieren, denn draußen wüteten die Stürme und das tuen sie immer noch. - Zumindest ist das mein subjektiver Eindruck. 
Das schriftliche Abitur hinter mich zu bringen war natürlich keine große Angelegenheit (ich KANN das Thema "Zukunft" einfach nicht ernst nehmen), vor den mündlichen Prüfungen zittere ich jedoch schon seit Anbeginn der Zeit...ich hasse es wenn Menschen mir zuhören! ...Ähm..naja...so oder so ähnlich. Zumindest wenn ich keine Ahnung habe von dem was ich sage....und selbst wenn (ich hab so ein schlechtes Verhältnis zum Lernen) ich mir dieses Wissen nun anzwinge habe ich immer noch keine Ahnung davon und reden will ich darüber schon mal gar nicht!...Und auch die Menschen die mich seltsame Sachen fragen werden finde ich äußerst suspekt.
Ein Sturm ist das Abi trotzdem nicht, maximal eine Böe. 
Der Sturm ist - wie immer - das Leben.

Es gingen ja nicht nur die schriftlichen Prüfungen zu Ende, sondern auch meine Schulzeit. Haltet mich ruhig für einen komischen Sonderling, aber das macht mich wirklich traurig. Hat mich schon Wochen vorher traurig gemacht. Ich will ja nicht sagen, dass ich geweint hätte...aber ich habe schon ein paar Tränchen vergossen. (Wer das weitererzählt stirbt einen grausamen Tod!!)
Ich glaube ich muss nicht erwähnen, dass weder der Unterricht noch die überwältigende Mehrheit von Idioten mir fehlen werden. (Praeteritio?...Verdammt jetzt hab ich den Dachschaden alles interpretieren zu müssen...)
Ich bin nun mal jemand der sich schwer einlebt, Veränderungen nicht mag, der generell alles ablehnt und sich auch mit Freundschaften schwer tut. (Alle denen es genauso geht bitte mit einstimmen in ein trockenes "Yeeeaaaj -.-".)
Doch jetzt habe ich mich eingelebt. Mit jedem Jahr gefiel mir der Schulalltag besser. Mit jedem Platz und Gebäude verbinde ich Erinnerungen. - Nicht immer schöne, aber in meiner verklärten Rückblende hat mich jede Scheiße späterem Glück näher gebracht und mich positiv geformt. 
Einer meiner Freundinnen konnte ich nicht mal verständlich machen, dass ich in Wirklichkeit ziemlich schüchtern bin. Meine sozialen Fähigkeiten konnte ich in der Schule also einigermaßen verbessern.
Ich habe Weltuntergänge überlebt, habe mir Stolz angeeignet, Freunde verloren und gewonnen (mehr gewonnen MUHAHA)....doch der bittere Beigeschmack der Vergänglichkeit ist deutlicher denn je. 
Und gerade wenn man denkt "Jetzt ist es Perfekt" kommt ein Trottel und schneidet ein schwarzes Bild rein auf dem "The End" steht. Und wie Madsen frage ich mich "Was kommt nach dem Happy End"? - Ich ahne (natürlich) nichts Gutes!

Unvorbereitet,weil unwillig, stehe ich in einer Welt, in die ich nicht reinpasse und nicht reinpassen will. Ich habe hier nichts zu suchen! Ich will zurück...!
Ich bin ein Nein-Mensch! (Zumindest wenn ich ein Mensch wäre...ich bin ja ein Baum...)
Ich sage NEIN zu Neuem. Manchmal sage ich NEIN zu mir selbst. Und generell sage ich NEIN zur Welt!
Das mag starrsinnig sein, traurig, ergebnislos und trist...aber es gibt solche Menschen...und das bin ICH!
Während ich mich also in meinem Zimmer einschließe und meine Gedanken auf die weite Reise gehen, die mir selbst zu anstrengend ist, hat irgendwer (ich will ja niemanden angucken, Frau Zeit =.= ) mein Zimmer einfach niedergerissen. x( 
Tja, und jetzt sitze ich hier obdachlos und die alten Straßen gibt es auch nicht mehr. Eine Landkarte oder GPS? - Habe ich nicht. Ich bin verwirrt und verängstigt. 

Und was lehrt uns DAS? - Das ist eine Sache die erst in der verklärten Rückblende Sinn ergibt, denn im Moment heißt das nur eins:

Diese Welt ist nicht für Bäume gemacht!