Montag, 7. Mai 2012

Dubios, dubios...

Das Leben bietet jede Menge unscheinbare und minimale Gefahren.
Meine werte Deutschlehrerin hat uns heute angeboten, uns eine Ausgabe von Kafkas "Urteil" auszuhändigen, wenn wir Bücher schleppen. Dieser Satz liefert allerdings gleich zwei Gründe gleichzeitig, auf seinem Stuhl sitzen zu bleiben. Es hätte ja keiner ahnen können, dass es eigentlich weniger ein Angebot, als eine direkte Aufforderung war (- mal ehrlich: Wenn nicht mal Deutschlehrer sich richtig ausdrücken können, wer dann?). Um meine Note nicht zu sehr zu gefährden und weil es sicher mehr Aufwand wäre mir den Text selbst zu besorgen, opferte ich mich (später) dann doch. Und typisch Pädagoge, haben nachher alle ein Exemplar bekommen. So was ist ärgerlich, aber relativ ungefährlich.
Gefährlicher ist es schon, wenn man in Mathe nur etwas unkonzentriert ist, denn es besteht ständig die Gefahr von einer riesigen Zahlenansammlung erschlagen zu werden, wobei mir dieses Gefühl nicht unbekannt sein sollte, schließlich schaltet sich mein Hirn in letzter Zeit immer aus, wenn von irgendwo die Forderung zum Denken kommt. Gibt es da Abhilfe? Vielleicht etwas von Ratiopharm? 
Auf Hochtouren kommt mein defekter Denkapparat nämlich nur noch, wenn er etwas malen darf, oder sich vielleicht in einer neuen Fantasie verliert.




 Leider sind diese Fantasien in letzter Zeit etwas paranoid. - Das mag daran liegen, dass ich seit kurzer Zeit meinen Führerschein besitze. Ich fahre zugegebenermaßen wirklich schlecht (Parken und Wenden tue ich allerdings noch schlechter =o= ). Und obwohl es meistens meine Wenigkeit ist, die Nahtoderfahrungen verursacht, bin ich auch diejenige, die denkt, dass der Fahrer hinter ihr es auf sie abgesehen hat. Viel schlimmer ist es aber noch, wenn mein Verfolgerfahrzeug ein Bus oder LKW ist. NICHTS WIE WEG HIER!! OoO


Ich bin jedesmal glücklich und stolz wenn ich heil zu Hause ankomme und mein Auto "geparkt" habe ("abstellen" ist wohl die passendere Bezeichnung). Als ich dann heute die Wohnung betrat erwartete mich auch noch ein Mann, der mich befürchten ließ ich hätte etwas angestellt. Es war aber nur ein dubioser Versicherungsmensch, der über dubiose Angebote und dubiose Versicherungsvertreter redete. 
Vielleicht hat er uns ( - meiner Mutter und mir - ) wirklich ein gutes Angebot gemacht, doch als kritisch denkender Mensch musste ich davon ausgehen, dass er das ein oder andere rhetorische Mittel gegen uns verwendet hat (oder eher gegen meine Mutter - ich saß einfach nur müde und schweigsam grinsend da). Nein, ich denke nicht, dass es rhetorische Mittel waren, eher das kleine ABC der Verkäufer. Sicher hat er einige Seminare besucht...der sympathische, dubiose, kleine Mann.


Es gibt übrigens einen Grund dafür, weshalb ich grinsen musste: ich konnte es nicht abstellen. Man sollte so oft lachen, lächeln oder eben grinsen wie es geht. Glücklich sein ist reine Einstellungssache und man kann es sich antrainieren. Dazu ist es auch wichtig, sich keine Gelegenheit entgehen zu lassen zu lächeln, auch wenn der Anlass noch so klein ist. Und jedes Mal wenn mir heute ein negativer Gedanke entflohen ist, habe ich schon automatisch gegrinst. Das ist schlimm - man kann dann damit nicht mehr so leicht aufhören. Aber es wirkt. =) 
Für Gewöhnlich lächelt man, wenn man glücklich ist, aber man kann auch lächeln um glücklich zu werden.


Wenn ich an morgen denke, dann kommen mir fürchterliche Dinge in den Sinn:
- Präsentation in Englisch.
- Klausur in Chemie von der ich keinen blassen Schimmer habe
- Mein Stocken in Kunst (und die wenige Zeit, die ich noch habe)
- Nachhilfe geben müssen.
- Ich muss mich heute noch auf den ganzen Mist vorbereiten!


Aber es wäre fatal nicht auch die guten Dinge in Betracht zu ziehen:
- Mein Englisch ist gut und ich habe vielleicht die Chance, besser dazustehen, als mein (wirklich, wirklich) unsympathischer Teamkollege
- Ich werde nach der Klausur in den Oberstufenraum gehen und mich mit meinen Freunden über mein Desaster amüsieren können.
- Bei aller Destruktivität wird es wieder lustig sein, sich in Kunst wieder lustigen Blödsinn mit meinen Kumpels einfallen zu lassen. Außerdem habe ich ja schon den Hauch einer Idee.
- Nachhilfe bringt mir Geld ein, das ich dringend brauche. Meine Schülerin ist lernwillig, zeigt Fortschritte und ich kann außerdem ein Programm bestimmen, das mir Spaß macht. 
- Ob ich das wirklich mache, steht in den Sternen, aber ich habe heute länger Zeit, weil ich morgen erst zur dritten Stunde in den Unterricht muss. (Hoch lebe das Kurssystem!)
^-^


Zu fast allem kann einem etwas Positives einfallen, man muss sich nur darauf einlassen, auch wenn dass an manchen Tagen schwer fällt. Ansonsten stehe ich gerne bereit und versuche etwas sonnige Stimmung zu verbreiten. ;)


P.S.: Ich hatte die These aufgestellt, dass Menschen, die Milch in ihren Kaffee tun böse sind. (Weil Milch mir im Kaffee nun mal nicht schmeckt und es den Geschmack meiner Meinung nach verfälscht.) Nun hat sich herausgestellt, dass die nettesten Menschen, die ich kenne ihren Kaffee mit Milch trinken und es eher die Leute sind, die ich als "psychologisch auffällig" bezeichnen würde, die ihn schwarz trinken. O.o  Was soll man dazu sagen....?

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